Und wiedermal verflog die gemeinsame Zeit viel zu schnell!
Dienstagsnachmittag, 25. Juni 2024. Der Saal des Bürgerhauses ist gerichtet, die Cafeteria von avendi Service-Wohnen & Pflege „AN DER WIESENAU“ vorbereitet. Die Seniorinnen und Senioren sind in der Regel bereits die ersten, die ankommen und voller Freude auf die Ankunft „ihrer“ Neuntklässer aus der PHORMS Schule warten. Die haben sich dann bereits nach ihrer Mittagspause auf den Fußweg in die Steinbacher Neue Mitte gemacht, zusammen mit Heike Dittrich, Lehrerin an der PHORMS Schule und Katja Müller, Schulsozialarbeit, die sie durch das ganze Jahr begleitet haben. Gerade angekommen, finden die Jung-Alt-Tandems sofort ins Gespräch. Wunschthemen und Faibles werden gefunden, Erlebnisse aus dem Alltag oder aus anderen Tagen werden geteilt. An diesem Nachmittag überreichten Bürgermeister Steffen Bonk und die begleitenden Lehrkräfte Heike Dittrich und Katja Müller die Zertifikate an die Schülerinnen und Schüler. „Ein aufregendes Jahr mit vielen Eindrücken geht für alle zu Ende. Ich wünsche allen, das die Erlebnisse lange anhalten und positiv für das weitere Leben wirken“, so Bonk bei der Übergabe.
Acht gemeinsame Treffen hatten die Generationen in diesem Jahr. Acht Treffen, bei denen Jugendliche sich im Austausch mit den zwei Generationen älteren Steinbacherinnen und Steinbachern gestärkt, Sozialkompetenzen ausgebildet und weiterentwickelt haben, zudem manches aus eigenem Erleben erfuhren, was sie vielleicht sonst nur aus Büchern kannten. Acht Treffen, bei denen die Seniorinnen und Senioren ihre Lebenswelt mit den Jüngeren teilten, in denen sie viel gemeinsam vorhatten, ob über Geschichtliches zu reden, ob sich zum Basteln zu treffen, ob gemeinsam Waffeln zu backen oder beispielsweise eine Weltreise auf dem Spielbrett starteten.
Die Begegnungen waren eingebettet in den Jahresplan des Sozial-Ökologischen Schuljahres der PHORMS Schule. Es ist ein Kooperationsprojekt, koordiniert vom Stadtteilbüro Soziale Stadt, mit einer Reihe von Partnern im Sozialen als auch Ökologischen Bereich. Der PHORMS Schule gelingt mit diesem im Lehrplan der neunten Klassen verankerten Projekt - zusätzlich zur hervorragenden Ausbildung im Schulhaus - Unterricht auf herausragende Weise und im Leben verwurzelt stattfinden zu lassen und damit den Schülerinnen und Schülern eine beste soziale und ökologische Bildung mitzugeben.
Das durchliefen die Schülerinnen und Schüler: Sie beschäftigten sich in Vorbereitung auf ihr soziales Engagement mit den demographischen Herausforderungen unserer alternden Gesellschaft und mit der damit verbundenen sozialen Verantwortung. Soziale Berufe und soziale Kompetenzen wurden im Vorfeld der Jung-Alt- Begegnungen situativ besprochen. Dies geschah unter anderem im Rahmen von zwei Unterrichtseinheiten, in denen Mitarbeiter des Hospiz St. Barbara aus Oberursel die Themen Leben, Sterben und Tod mit den Schülerinnen und Schülern bearbeiteten und ein Besuch im Hospiz stattfand. Ebenso beschenkte die Klasse die Gäste des Hospizes mit Weihnachtsbasteleien, was große Freude auslöste. Zudem erprobte die Klasse, wie sich diverse Einschränkungen anfühlen können und absolvierte einen umfangreichen Sensibilisierungsparkour mit dem Sozialverband VdK Hessen-Thüringen e. V. und der IG BarriereFREI. Die „Tandem-Partner“ wurden angesprochen über avendi Service-Wohnen & Pflege „AN DER WIESENAU“ und die Bürgerselbsthilfe „die brücke“ e.V.
Mit ökologischen Fragen setzten sich die Schülerinnen und Schüler intensiv auf dem Gelände der PHORMS Schule mit der AG „Steinbach blüht“ und dem Insektenexperten Klaus Dühr auseinander. Nach Einführung in die Thematik nachhaltiges Grün, Biodiversität, Wildpflanzen, Wildbienen und Insekten, gestaltete die Klasse ein Blühwiesenareal auf dem Schulgelände. Es entstanden an neu gelegten Baumstämmen kleine Überwinterungsplätze für Insekten und Kleingetier. Ebenfalls wurden Wildstauden angepflanzt und Wildblumen ausgesät. Zusätzlich befreiten die Schülerinnen und Schüler eine Jungbaumanpflanzung im benachbarten Stadtwald von überwuchernden Brombeersträuchern. Die Schülerinnen und Schüler absolvierten zudem ein zweiwöchiges soziales oder ökologisches Betriebspraktikum.
Allen Mitwirkenden in diesem Projekt ganz herzlichen Dank!
Ende August startet dann das achte Jahr. Wer Lust hat, sich bei den Begegnungen im Frühjahr 2025 zu beteiligen, wendet sich gerne an Quartiersmanagerin Bärbel Andresen, Stadtteilbüro Soziale Stadt, Wiesenstraße 6 in Steinbach (Taunus), Telefon 06171 207 8440 oder per E-Mail an andresen@caritas-hochtaunus.de