Neue Gefahrgut-Ausrüstung für die Steinbacher Feuerwehr: Schnellere Erste Maßnahmen bei Gefahrstoffunfällen

In der Stadt Steinbach (Taunus) sind mehrere Gewerbebetriebe ansässig, die mit Gefahrgut arbeiten. Täglich werden Chemikalien und andere Substanzen in unterschiedlichen Mengen transportiert und verarbeitet. Dies birgt das Risiko von Unfällen und dem Austritt von Gefahrstoffen. Auch wenn der letzte Vorfall schon fünf Jahre zurück liegt, ist Prävention geboten. Bisher war die Reaktion der Steinbacher Feuerwehr in solchen Fällen auf das Erkennen der Gefahr, das Absperren der Gefahrenstelle und die Menschenrettung beschränkt, bis die Spezialkräfte der Gefahrgut-Einheit aus dem Hochtaunuskreis nach etwa 30 Minuten an der Einsatzstelle eintreffen konnten.

Um die Reaktionszeiten zu verkürzen und die Sicherheit der Bevölkerung zu erhöhen, hat die Feuerwehr Steinbach nun einen neuen Rollcontainer für Gefahrgut-Ausrüstung in Betrieb genommen. Dieser speziell angeschaffte Rollcontainer, der durch den Gerätewagen-Logistik an die Einsatzstelle transportiert wird, beinhaltet neben Schutzkleidung und Auffangbehältern auch verschiedene Ausrüstungsgegenstände zur Abdichtung von Leckagen und Kanaleinläufen.

Mit dieser neuen Ausrüstung kann die Steinbacher Feuerwehr bereits vor Eintreffen der Spezialkräfte erste Maßnahmen ergreifen, um das Austreten von Gefahrstoffen zu reduzieren oder sogar aufzufangen. Zudem kann der Rollcontainer bei Verkehrsunfällen zum Einsatz kommen. „Dies ist ein bedeutender Fortschritt im Umgang mit Gefahrgutunfällen und trägt zur Vermeidung von Umwelt- und Gesundheitsschäden bei“, zeigt sich Bürgermeister Steffen Bonk beeindruckt. Bonk hat den Rollcontainer zusammen mit dem Magistrat der Stadt Steinbach (Taunus) am 7. Oktober 2024 im Feuerwehrgerätehaus begutachtet und sich die Vorteile von Stadtbrandinspektor Dominik Hagen erläutern lassen.

Die Anschaffung des Rollcontainers ist Teil des Bedarf- und Entwicklungsplans der Feuerwehr, der im Jahr 2022 von der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Steinbach (Taunus) beschlossen wurde. Der Gesamtwert des Rollcontainers inklusive Ausrüstung beläuft sich auf ca. 8.500 Euro.

Die Männer der Wehr haben den Rollcontainer mit viel Eigenleistung erstellt und so erhebliche Kosten eingespart. Neben diesem Rollcontainer ist ein weiterer Rollcontainer für Notstrom in der Entstehung, welcher im Bedarfs- und Entwicklungsplan für 2026 geplant ist und durch den Einsatz der Feuerwehrmänner bereits in diesem Jahr in Betrieb genommen werden kann. Bei Neuanschaffung würde dieser rund 15.000 Euro kosten. Durch die Nutzung von Bestandsmaterial und mit Materialkosten von rund 700 Euro wird dieser aktuell in Eigenleistung gebaut. Eine beachtliche Leistung, die die Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehr ehrenamtlich erbringen, sind sich die Magistratsmitglieder beim Termin einig.

Neben den aktuellen Projekten sind bereits einige Maßnahmen aus dem Bedarfs- und Entwicklungsplan erfolgreich umgesetzt: Ein Hygienekonzept wurde eingeführt, Mehrgasmessgeräte wurden beschafft sowie neue Brandschutzkleidung. Bei der Umrüstung der Atemschutztechnik setzt die Wehr auf die Interkommunale Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Eschborn und der Digitalfunk wird laufend umgerüstet.

Zum aktuellen Zeitpunkt ist der Bedarfs- und Entwicklungsplan, der bis einschließlich 2028 die Maßnahmen vorsieht, vollständig umgesetzt, freut sich Dominik Hagen zu berichten. Eine Ausnahme stellt hier natürlich der Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses sowie die Fahrzeugersatzbeschaffung dar, wenn diese ansteht. 

Rollcontainer Gefahrgut. Von links: Nikolas Finter von der Feuerwehr, Stadtbrandinspektor Dominik Hagen, Stadtrat Walter Schütz, Stadträtin Marion Starke, Stadtrat Dr. Jörg Odewald, Stadtrat Holger Heil, Bürgermeister Steffen Bonk, Erster Stadtrat Lars Knobloch, Stadtrat Dr. Klaus Peter Weinberg, Stadträtin Claudia Wittek und Baris Bayram von der Feuerwehr.