Gestaltungskonzept zur „Alten Dorfmitte" vorgestellt
Unlängst wurde das Gestaltungskonzept für die historische Dorfmitte von Bürgermeister Steffen Bonk und Bauamtsleiter Alexander Müller vorgestellt und am Montag, 11. März 2024 von der Stadtverordnetenversammlung zur Beratung in den Ausschuss Soziale Stadt/Lebendige Zentren zur weiteren Beratung überwiesen.
Das Gestaltungskonzept ist ein wesentlicher Baustein des Städtebauförderprogramms „Lebendige Zentren“, mit welchem Steinbachs historische Dorfmitte um den Freien Platz aufgewertet werden soll. Nachdem im vergangenen Jahr die Machbarkeitsstudie für den sogenannten Kulturhof in der Kirchgasse vorgestellt und von den Gremien beraten wurde, geht es nun an das nächste Maßnahmenpaket, die grundhafte Erneuerung und Gestaltung der Straßen Plätze und Wege im Fördergebiet. Sieben Straßen stehen hier neben dem Freien Platz als zentralem Element auf dem Programm. Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität zu erhöhen, neue Blickachsen und Wegeverbindungen zu schaffen und mehr Grün ins Quartier zu bringen. Darüber hinaus soll auch die Möglichkeit zur Freilegung des namensgebenden Steinbachs mit einer weiteren Studie geprüft werden. Bislang ist dieser nur durch den Brunnen am Freien Platz, der als „Bütt“ auch das Stadtwappen ziert, symbolisiert. Alte Bilder Steinbachs aus den frühen Zeiten des 20. Jahrhunderts zeigen, wie der alte Dorfmittelpunkt seinerzeit mit offenem Bach und Laufbrunnen ausgesehen hat. Die Studie soll Erkenntnisse bringen, ob eine Freilegung des Baches einen positiven Effekt zum Schutz vor Starkregenereignissen entfalten kann und ob grundsätzlich ausreichend Wasser für eine offenes Gewässer oder eine Gestaltung mit „Bächlein" wie beispielsweise in Freiburg zur Verfügung steht.
Zu den Gestaltungsmöglichkeiten des Freien Platzes zeigt das Konzept mehrere Ansätze auf. In Verbindung mit der Bachfreilegung, der neuen Blickachse zur St. Georgskirche und der Anordnung von Bäumen ergeben sich auch verschiedene Möglichkeiten für Veranstaltungen, die traditionell auf dem Freien Platz stattfinden. Hier sind unter anderem der Bürgerschoppen und der Weihnachtsmarkt zu betrachten.
Bei der Grunderneuerung der Straßen und Plätze soll ähnlich der Maßnahmen, die bereits am Saint-Avertin-Platz, der Untergasse und der Berliner Straße erfolgt sind, die Attraktivität gesteigert und der Bereich für Fußgänger und Radfahrer gestärkt werden.
Der Freie Platz, die umliegenden Straßen und der Bereich um die Kirche mit dem Kulturhof sollen durch eine stimmige Gestaltung mit Altstadtpflaster miteinander verschmelzen. Durch Abriss des Hauses Kirchgasse 3 und einen Anbau an das Backhaus soll ein Kirchplatz entstehen, der mit der dortigen Linde den Charakter des Platzes aus alten Zeiten widerspiegelt. Das Gestaltungskonzept „Alte Dorfmitte“ greift hierfür auf die Machbarkeitsstudie „Kulturhof“ zurück, so dass die beiden Papiere aufeinander abgestimmt sind und harmonieren. „Die St. Georgskirche als ältestes Gebäude Steinbachs soll herausgestellt und für die Linde sollen erhaltende Maßnahmen zur deren Stabilisierung durchgeführt werden. Hier steht die Stadt auch im engen Austausch mit dem Kirchenvorstand", erklärt Bürgermeister Bonk.
Grundsätzliches Ziel ist es, die „Alte Dorfmitte“ zu beleben und als zentralen Ort erlebbar zu machen. Denkbar ist es, mehr Veranstaltungen in diesem Bereich durchzuführen. Hierzu gehört auch der Höck’sche Hof, der sich im letzten Sommer bereits bei Musikveranstaltungen im Rahmen des OPEN AIR als Standort bewährt hat, da dieser Hof laute Musik nicht wesentlich nach außen trägt. Auch wären hier Kinoabende im Sommerprogramm denkbar.
Das Konzept, das nun im Ausschuss beraten wird, zeigt zudem verschiedene Möglichkeiten zur Gestaltung von Straßen sowie des ruhenden und fließenden Verkehrs auf.
„Mit dem Papier soll die Stadtverordnetenversammlung dem Magistrat und der Verwaltung einen Rahmen für die spätere konkrete Planung geben, um bei dem für unsere Stadt so wichtigen Projekt Tempo zu bekommen", erklärt der Rathauschef abschließend.