Vereinbarung zu Planung und Bau des Radschnellwegs FRM5 Vordertaunus unterzeichnet
Weiterer Meilenstein für die Umsetzung des Radschnellwegs FRM5 von Frankfurt am Main nach Friedrichsdorf: Eine gemeinsame Vereinbarung zu Planung und Bau haben die Kommunen Frankfurt am Main, Eschborn, Steinbach (Taunus) Oberursel (Taunus), Bad Homburg v. d. Höhe, Friedrichsdorf und der Regionalverband FrankfurtRheinMain unterzeichnet. Symbolträchtig gewählt war der Ort der Unterzeichnungen – der S-Bahn-Haltepunkt Eschborn Süd: In Zukunft wird hier aller Voraussicht nach der Radschnellweg FRM4 aus Bad Soden kommend auf den FRM5 einfädeln.
Grundlage für die Vereinbarung zu Planung und Bau der Vorzugstrasse FRM5 ist eine im November 2020 veröffentlichte Machbarkeitsstudie. Sie bescheinigt die Realisierung eines Radschnellweges im vorgesehenen Korridor als machbar, ebenso wie eine Radwegeverbindung im Norden, die sogenannte “Nordverbindung“.
Die Planungs- und Bauvereinbarung wurde komplett neu entwickelt und musste innerhalb der Kommunen sowie zwischen den sieben Vertragsbeteiligten abgestimmt werden. Die Planung von Radschnellwegen ist damit immer noch ein neues Aufgabenfeld in der Region, wofür die Strukturen und notwendigen Planungsprozesse zunächst neu geschaffen werden mussten, was einige Zeit in Anspruch nahm.
„Die Radschnellwegeverbindung FRM5 Vordertaunus ist ein wichtiger Baustein zur Zukunft der Mobilität in der Region. Durch komfortable, leistungsfähige und sichere Verbindungen für den Radverkehr rücken die Kommunen näher zusammen und leisten einen Beitrag zu einem nachhaltigeren Verkehr. Wir als Regionalverband FrankfurtRheinMain haben uns dem Ausbau des Radverkehrs im Allgemeinen und der Realisierung von Radschnellwegen im Speziellen bereits vor einiger Zeit verpflichtet. Wir sind stolz darauf, diesen Weg gemeinsam mit unseren Mitgliedskommunen zu fahren“, sagte Rouven Kötter, Erster Beigeordneter des Regionalverbandes und zuständig für Mobilität.
„Die Planung und der Bau der Radschnellwegverbindung Frankfurt-Vordertaunus ist für die Stadt Frankfurt ein sehr wichtiges und vielversprechendes Projekt. Zusammen mit den Umlandgemeinden und dem Regionalverband wollen wir mehr Pendlerinnen und Pendler aufs Rad bringen. Die Arbeitsplätze in der Mainmetropole werden durch den künftigen Radschnellweg viel besser und schneller mit dem Rad erreichbar sein“, sagte Wolfgang Siefert, Dezernent für Mobilität Stadt Frankfurt am Main.
„Der Radschnellweg FRM5 ist eine klare Botschaft: Wir in Eschborn und den umliegenden Kommunen setzen auf nachhaltige Mobilitätslösungen, die einen ausgewogenen Mix aller Verkehrsträger fördert. Diese Investition stärkt unseren Standort, fördert den Klimaschutz und ist eine Win-Win-Situation für alle, da wir unser Verkehrsangebot auf einem sehr hohen Niveau erweitern. Mit wissenschaftlich fundierter Planung ergänzen wir unser Verkehrssystem, machen Radfahren attraktiver und tragen zur Lebensqualität unserer Bürgerinnen und Bürger bei“, erklärten Adnan Shaikh, Bürgermeister der Stadt Eschborn und Bärbel Grade, Erste Stadträtin der Stadt Eschborn.
„Der Radverkehr gewinnt immer mehr an Bedeutung, auch in unserer Stadt. Das im Jahr 2022 vorgestellte Radverkehrskonzept ist fester Bestandteil unserer Planungen für den Städtebau und der Verkehrswege. Der Radschnellweg ist eine ideale Ergänzung hierzu und wird, davon bin ich überzeugt, seinen Anteil zur Mobilitätswende beitragen“, sagte Steffen Bonk, Bürgermeister der Stadt Steinbach (Taunus). Antje Runge, Bürgermeisterin der Stadt Oberursel (Taunus), sagte: „Oberursel fördert seit Langem konsequent den Radverkehr und freut sich daher über eine schnelle und sichere Anbindung an die Nachbarkommunen und die Stadt Frankfurt! Wir werden die Planungen nun mit hoher Priorität angehen, um schnell zu umsetzbaren Lösungen zu kommen und die Belange von Rad- Fahrenden, Anwohnenden sowie der Landwirtschaft angemessen berücksichtigen zu können. Oberursel bietet mit S-, U-Bahn und Bus am Bahnhof Oberursel sehr gute Möglichkeiten der Vernetzung zwischen Fahrrad und ÖPNV. Damit können Wege intermodal, also mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln emissionsfrei, schnell und sicher zurückgelegt werden.“
„Der Radverkehr spielt in der Region und in unserer Stadt eine immer bedeutsamere Rolle. Die Radschnellverbindung FRM5 wird dabei definitiv ein wichtiges Element sein und zur Verbesserung der Verkehrsverbindungen im Rhein-Main-Gebiet beitragen. Dass wir jetzt den Startschuss diese für eine Verbindung gegeben haben, freut mich sehr“, betonte Dr. Oliver Jedynak, Bürgermeister der Stadt Bad Homburg vor der Höhe.
Lars Keitel, Bürgermeister der Stadt Friedrichsdorf, erklärte zu dem Projekt: „Wir wollen für die Stadt Friedrichsdorf Mobilität zukunftsfähig und nachhaltig entwickeln. Dabei ist es wichtig, nicht nur die Mobilität auf städtischer Ebene in den Fokus zu nehmen, sondern insbesondere auch die verkehrlichen Verbindungen in der Region und die Anbindung an die Metropole Frankfurt am Main. Eine schnelle und komfortable Radwegeanbindung von Friedrichsdorf nach Frankfurt am Main wird einen Meilenstein bei der Erreichung dieses Ziels darstellen.“
Die Länge der Vorzugstrasse von Frankfurt über Eschborn, Steinbach, Oberursel und Bad Homburg beträgt bis nach Friedrichsdorf 30 Kilometer. Eine Prämisse bei der Entwicklung der Trasse, deren Korridor so in der Potenzialanalyse für Radschnellwege des Landes dargestellt ist, war die Verbindung der Städte des Vordertaunus untereinander. Die Datenanalyse der Machbarkeitsstudie ergab hier stellenweise ein sehr hohes Potenzial an Radfahrten pro Tag.
Voraussichtlich wird das Land Hessen Planung und Bau von Radschnellwegen über die Richtlinie zur Förderung der Nahmobilität mit bis zu 80 Prozent fördern, sofern keine anderen, möglichst gleichwertigen Fördermöglichkeiten zur Verfügung stehen.
Ebenso unterschrieben haben Frankfurt, Bad Homburg und Friedrichsdorf eine Absichtserklärung (Letter of Intent) zur Umsetzung der „Nordverbindung FRM5“ von Friedrichsdorf über Bad Homburg nach Frankfurt. Die Nordverbindung von Friedrichsdorf bis nach Frankfurt-Bonames zweigt bei Bad Homburg von der Vorzugstrasse ab und erstreckt sich im Radwegestandard über knapp 6,7 Kilometer. Sie bildet einen Teil des Gesamtprojektes und wird als Unterprojekt etwas später umgesetzt. Auch hier stehen Fördermöglichkeiten durch Land oder Bund zur Verfügung.
Mit der unterzeichneten Vereinbarung übernimmt der Regionalverband in enger Abstimmung mit den Kommunen die Koordination des Gesamtprojekts. In gemeinsamen Projekt- und Lenkungskreisterminen werden die Planungen mit beauftragten Planungsbüros abgestimmt. Die Einbeziehung und der enge Austausch mit den Kommunen stellt einen Erfolgsfaktor für das Gesamtprojekt FRM5 dar. Die Stadt Frankfurt wird den Abschnitt vom Mainufer bis einschließlich Schloßstraße selbst planen und umsetzen.
Der nächste Schritt ist die Einreichung eines Förderantrages für die Planung beim Land Hessen. Im besten Falle kann im ersten Halbjahr 2024 mit der Planung begonnen werden. Mit einem Baubeginn ist, nach Abschluss aller notwendigen Planungsschritte und Genehmigungsverfahren, gegen 2027 zu rechnen. Die Fertigstellung erster Bauabschnitte kann im idealerweise im Jahr 2028 erfolgen.
Radschnellwege sind ein Baustein in der kommunalen Verkehrsplanung, um Klima- und Umweltschutz, Gesundheitsförderung und Lebensqualität einfach umzusetzen. Zur Förderung des Radverkehrs bedarf es entsprechender Infrastruktur. Dazu gehören komfortable und sichere Wege, die es Bewohnenden der Kommunen ermöglichen, ihre alltäglichen Strecken auch mal per Rad zu fahren.
Weitere Infos
- Infos zu allen Radschnellverbindungen in der Region gibt es auf der Website des Regionalverbandes unter www.region-frankfurt.de/rsw.