Ein Tag für die Musik – ein Fest der Begegnung
Sonntagmorgen um 10:00 Uhr in der Neuen Mitte Steinbachs: Die Luft ist noch frisch, ein aufregender Tag steht vor der Tür. Überall sind Helfer anzutreffen. Bunte Girlanden hängen zwischen den Bäumen, Tische und Pavillons werden aufgebaut, das Besteck wird in Servietten gerollt, die Tontechniker rollen die Kabel aus, die Musiker machen ihre Instrumente bereit, ein wunderschön gemaltes Banner verkündigt die Botschaft des Tages, die fröhliche Wirklichkeit Steinbachs: „Kulturelle Vielfalt“. „Es ist wirklich unglaublich, wie viele Menschen hier mit anpacken. Von 10 bis 86 Jahren sind die vielen Helferinnen und Helfer an Jahren – alle tragen ihren Teil dazu bei, dass dieses Fest ein voller Erfolg wird“, schwärmen Bärbel Andresen vom Stadtteilbüro Soziale Stadt und Julia Kitzinger, Klarinettistin des Turnalar Quintetts und Neu-Steinbacherin, die gemeinsam die Idee zu dem Fest entwickelt haben. Drei Stunden später ist der Platz gerammelt voll von Menschen jeden Alters, die ausgelassen zu der Musik tanzen, mit Freunden und Fremden ins Gespräch kommen, das wunderbare Essen genießen – sich auf unterschiedlichsten Ebenen begegnen.
Eingeladen hatte das Stadtteilbüro Soziale Stadt in Kooperation mit der Stadt Steinbach (Taunus), der IG Kulturelle Vielfalt und „Bridges – Musik verbindet“. Unter dem Motto „Hessen in Concert“ initiiert von hr2kultur fanden an diesem Sonntag zeitgleich in ganz Hessen über 70 Konzert an diesem „Tag für die Musik“ statt und Steinbach war mit diesem Fest ein Teil davon.
„In Steinbach leben Menschen aus 130 Nationen und erfreuen sich an ihrer Vielfalt und lebendigen Gemeinschaft“ so der Bürgermeister Steffen Bonk bei seinen eröffnenden Worten. Und diese Vielfalt war überall zu spüren – unter den Gästen, die zum Teil zur Feier des Tages tolle traditionelle Trachten trugen – in der Musik, die die Zuhörer in entfernte Länder entführt hat – und natürlich auf dem Teller. Das reichhaltige Büffet, das liebevoll von vielen Ehrenamtlichen vorbereitet wurde, bot neben traditionellem deutschen Blechkuchen und Möhrenbuletten wohlklingende und fremdländisch schmeckende Speisen wie Shourba (Hafersuppe aus dem Jemen), Zereshkpolo va Morgh (Reis mit Berberitzen und Hähnchen aus dem Iran), Shopska Salat (Bulgarien), Sambusas (afrikanische Teigtaschen) und Zurr Bijaen (Hähnchen mit Reis und Joghurt aus dem Jemen).
Für die kulturelle Vielfalt im Ohr sorgte das Turnalar Quintett mit Filiz Tufan (Gesang), Salim Salari (Tar), Julia Kitzinger (Klarinette, Bassklarinette), Anka Hirsch (Violoncello, Akkordeon, Rebab) und Reza Rostami (Tombak, Daf, Darbuka, Cajon). Mit ihrer großen Freude an der gemeinsamen Musik zauberten sie Freude in die Herzen der Menschen und ließen die Füße der Zuhörer zu Liedern, beispielsweise aus dem Iran, Mazedonien, Albanien, der Türkei und Israel, mitwippen. „Ich war heute durch die Musik in so vielen unterschiedlichen Ländern und habe die Luft der Basare gerochen“ schwärmt eine Teilnehmerin.
Irgendwann muss auch das schönste Fest zu Ende gehen. Was bleibt, ist die Freude an einer so bunten, aufgeschlossenen und herzlichen Gemeinschaft in Steinbach und die Gewissheit der Organisatoren, dass dies nicht das letzte Fest seiner Art war.