Steinbach trifft Steinbach – ein Besuch der 4. Schdaaimicher Einkaufsnacht
Steinbach und Steinbach finden wieder näher zusammen. „Wir freuen uns, dass die Städtepartnerschaft zwischen unserem Steinbach (Taunus) und Steinbach-Hallenberg im Thüringer Wald seit gut einem Jahr wieder aufgeblüht ist“, so sagt es Sigrid Hilbig, die Vorsitzende des Kultur- und Partnerschaftsverein Steinbach (Taunus) 2000 e.V. bei allen gesellschaftlichen Gelegenheiten. Tatsächlich fanden bereits einige Besuche in den vergangenen Monaten statt. Diese waren stets von großer gegenseitiger Wiedersehensfreude und einem regen Austausch geprägt. Wenn es allein nach diesen ersten Treffen ginge, dann lebt die Freundschaft menschlich wieder auf und funktioniert. Nun ist es Zeit für die nächsten Schritte, damit diese Verbindung wieder auf viele Säulen verteilt wird. Dabei kommen nun die Vereine ins Spiel.
So machte sich am Wochenende 29. und 30. Oktober 2022 eine kleine Gruppe aus unserem Steinbach auf den Weg in die Partnerschaftsgemeinde nach Thüringen. Die Vorsitzende des Kultur- und Partnerschaftsvereins, Sigrid Hilbig, hat auf Grund von freigewordenen Plätzen noch kurzfristig einen Aufruf über den Vereinsring an alle Vereine gestartet und zur Mitfahrt und Kontaktaufnahme auf Vereinsebene angeregt.
Erstmalig reiste auch Bürgermeister Steffen Bonk nach Thüringen in die Partnerstadt. Seine bisherig angedachten Termine zum Antrittsbesuch waren leider den verschiedensten Beschränkungen unterworfen – nun konnte es gelingen. Vor Ort wurde die Reisegruppe von Torsten Hoffmann, dem Ersten Beigeordneten und Vorsitzenden des Gewerbevereins im Namen des Thüringer Bürgermeisters Markus Böttcher begrüßt, der sich noch in Flitterwochen befand.
Wie gut, wenn man einen „edlen Burgvogt“ hat. In Person von Stefan Herwig begann der erste kleine Rundgang durch den Ort in Richtung eines gemeinsamen Kaffeetrinkens in der neu gestalteten Gaststätte Reichshof. Dort traf die Taunusgruppe auch die Wirtschaftsförderin Antje Hoffmann von der Stadtverwaltung Steinbach-Hallenberg, Jana Endter, die Zweite Beigeordnete und Vorsitzende des Schulfördervereins sowie auf das Partnerschaftsurgestein Wolfram König. Kaffee und Kuchen hätte es eigentlich gar nicht gebraucht – es wurde gleich munter darauf losgeredet, als würden sich alte Freunde wiedertreffen.
Später am Nachmittag trennte sich die Gruppe: Bürgermeister Bonk, Andreas Bunk vom Steinbacher Gewerbeverein sowie Stadtrat und Mitglied des Vorstands des Vereinsring Jürgen Euler nebst Gattin Anne machten sich mit Thorsten Hoffmann und Wolfram König auf den Weg in die Gewerbegebiete, um sich die dortige Infrastruktur anzuschauen und erläutern zu lassen. Besonders das Projekt rund um die Anwerbung und Berufsausbildung von jungen Arbeitskräften brachte ganz neue Sichtweisen und Ideen auf.
Der Rest der Gruppe startete direkt mit der „Schdaaimicher Einkaufsnacht“ und es fand tatsächlich eine groß angelegte solide „Wirtschaftsförderung“ statt. Recht schnell waren die ersten Einkaufstaschen in der Hand. Nebenbei konnte in jedem Geschäft eine Gewinnkarte abgestempelt werden und wer fünf Einkäufe getätigt hatte, konnte an der abendlichen Auslosung teilnehmen, denn es gab etliche Gutscheine der ortsansässigen Geschäfte zu gewinnen. „Wir haben eine gemeinsame Karte mit dem Teilnehmer „Einkaufsgemeinschaft Steinbach (Taunus)“ abgegeben und es hat viel Spaß gemacht die benötigten Stempel gemeinsam zu bekommen“, erzählt Britta Bunk.
Überhaupt ist diese Steinbacher Einkaufsnacht, wie gemacht für die Struktur unserer Partnerstadt. Durch den hohen Touristikanteil ist die Geschäftsstruktur auf der Hauptstraße noch ein wenig anders und interessanter. Steinbach-Hallenberg ist stolz auf seine mannigfaltige Geschäftswelt in der Innenstadt. Vom feinen Zwirn bis zur Feinmechanikerzange, vom Bäckerbrötchen bis zum guten Buch gibt es hier alles zu kaufen. Friseure, Museum, Tankstelle, Arztpraxen, Apotheke und einiges mehr runden das Angebot ab. Ein Kleinod in der Region, auch gemessen an anderen Städten, in denen der Trend eher in die andere Richtung zeigt. Auf der gesperrten Straße an Biertischen und Grills wurden allerlei Erfrischungen und Verköstigungen angeboten. Alles liebevoll schlicht und rustikal - nicht überzogen - und damit einladend anders.
Zum Abendessen hatte man sich locker im Hof von Bäckermeister Marr verabredet und genoss Burger und Spareribs aus dem großen Backofen. Schnell war man gemeinsam mit einigen Einheimischen am Tisch, mit denen man leicht wieder ins Gespräch kam. Steinbach (Taunus) und Steinbach-Hallenberg: das ist bei allen noch vorhanden. Den Abschluss der Einkaufsnacht leitete dann die große Feuershow vom Steinbach-Hallenberger Florian und seinem Team vor dem alten Rathaus ein. Eine Show, die immer wieder erstaunen lässt, was mit Feuer alles in der Dunkelheit gemacht werden kann. Die anschließende Ziehung der Gewinner der Stempelkarten bildete dann den krönenden Abschluss. Die „Losfee“ war Bürgermeister Steffen Bonk. Den „Absacker“ gab es anschließend im Restaurant Heimatlon von Olympiasiegerin und Weltmeisterin Kati Wilhelm, die uns persönlich bediente.
Die 4. Schdaaimicher Einkaufsnacht: Ein toller Tag, ein super Konzept und ein kurzweiliger Abend - rund um eine Veranstaltung, die im kommenden Jahr bei vielen Taunus-Steinbacherinnen und Steinbachern auf der Wunschliste stehen könnte. Warum nicht einmal mit dem Bus nach Steinbach-Hallenberg zum gemeinsamen Shoppen bei Freunden?!
Nach einem ausgiebigen Frühstück am Sonntagmorgen in großer Runde hat uns der edle Burgvogt mit seinem holden Weibe am Hotel abgeholt und uns auf eine ausgiebige Stadtführung mitgenommen. Wir wurden dabei Schmiede, haben das Bankenviertel Steinbach-Hallenbergs kennengelernt, haben in dunklen Kellern Bier verköstigt und die Anhöhen Richtung Burg erklommen. Am Ende warteten dann Thüringer Klöße und andere Leckereien auf uns. Den Nachtisch mit einem Sprung vom Sprungschanzentisch haben wir uns aber doch erspart. Viele Geschichten und Informationen über unsere Partnerstadt haben wir gehört und in uns aufgesogen. „Man merkt deutlich, dass die Geschichte ein neues verbindendes Element der Partnerschaft ist, denn mit dem Burgvogt und mit Paul Maar, dem zudem Stellvertretenden Vorsitzenden Jugendbeirat, habe ich zwei Gesprächspartner gefunden, die wie ich Spaß an der Heimatgeschichte haben. Es gibt tatsächlich viele verbindende Elemente und Begebenheiten“, sagt der Vorsitzende des Steinbacher Heimat- und Geschichtsverein Kai Hilbig und ergänzt aus Sicht des Vereinsringvorsitzenden: „Das Wochenende war rundum gelungen. Auch der wichtigste Aspekt zum Knüpfen von Kontakten wurde schlussendlich erfüllt“.
Ein erstes gemeinsames Projekt wird angedacht: eine Ausstellung unseres Werkstattkreises mit Bildern von Steinbach (Taunus) in Steinbach-Hallenberg ist fest in den Köpfen der jeweiligen Vereine eingepflanzt und laut der Vorsitzenden Irene Bleimann gibt es bereits zahlreiche Ideen, die sie mit ihrem Vorstand besprechen möchte. „Die Städtepartnerschaft bewegt sich wieder in die richtigen Richtungen – nämlich aufeinander zu. Jetzt gilt es schlussendlich auch die nächsten Schritte aufeinander zuzugehen“, bekräftigt Sigrid Hilbig.
Den nächsten Austausch wird es sicherlich auf dem Weihnachtsmarkt am 3. und 4. Dezember 2022 in Steinbach (Taunus) geben. Denn dort wird unsere Partnerstadt Steinbach-Hallenberg ihr Schmiedehandwerk und den prämierten Stollen von Bäckermeister Marr präsentieren.
Sigrid Hilbig, Kultur- und Partnerschaftsverein
Kai Hilbig, Vereinsring Steinbach