Weihnachtsgruß von Bürgermeister Steffen Bonk
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
mit großen Schritten neigt sich das Jahr 2021 dem Ende. Wenn man bedenkt, dass wir die ersten Monate dieses verrückten Jahres im Lockdown lebten, ist es umso verwunderlicher, wie schnell die Monate vorüber zogen.
Mitte des Jahres, viele von uns bereits das zweite Mal geimpft, waren wir guter Dinge, das schlimmste dieser Pandemie hinter uns gelassen zu haben. Ein Stück der alten und schmerzlich vermissten Lebensweise kehrte zurück. Sicherlich niemand von uns rechnete damit, dass der Virus zum Jahresende hin mit Wucht zurückkehrte und die Situation in den Krankenhäusern ähnlich der des Vorjahres ist. Auch das Weihnachtsfest 2021 wird ein anderes sein.
Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um mich bei all denjenigen unserer Stadt zu bedanken, die in dieser schwierigen und belastenden Zeit für andere da waren. Sei es durch Unterstützung im Alltag wie beispielsweise dem Einkauf, in den Heimen und Pflegeeinrichtungen, den Pflegediensten, den Akteuren der Sozialen Stadt und ganz besonders den zahlreichen Engagierten unserer Vereine. Gerade für die Vereine war und ist die Rückkehr aus dem Lockdown nicht einfach. Mitgliederschwund und nachlassendes Interesse seitens der Mitglieder stellen eine Belastung dar. Mit viel Elan und Kreativität haben sich die Vorstände, Trainer und Übungsleiter dem entgegen gestellt und an die Aktivitäten früherer Zeiten angeknüpft oder die Chance genutzt, um neue Dinge auszuprobieren. Ich wünsche uns, dass uns dies auch im nächsten Jahr so gut gelingen wird.
Gut gelungen ist uns im zurückliegenden Jahr auch die Sanierung und Umgestaltung der Berliner Straße im ersten Bauabschnitt. Im Zeit- und Kostenplan konnten wir die Maßnahme fertigstellen und die Straße erstrahlt heute in neuem Glanz. Aber auch sonst hat sich in der Berliner Straße einiges getan: Anfang April ging mit dem Supermarkt Steinbach der langgewünschte und ersehnte Nahversorger im Quartier an den Start. Ein umfangreiches Sortiment deckt fußläufig erreichbar den Bedarf des täglichen Lebens ab.
Ende 2020 erhielten wir die freudige Nachricht in das Städtebauförderprogramm Lebendige Zentren aufgenommen worden zu sein. Dieses Projekt gibt uns in den kommenden zehn Jahren die Möglichkeit, die historische Mitte Steinbachs um den Freien Platz zu sanieren, zu reparieren, alten Gebäudebestand zu erhalten und zu modernisieren, Handel, Gewerbe und Gastronomie zu stärken, die lange Geschichte Steinbachs erlebbar zu machen, neue Blickachsen zu schaffen und die Aufenthaltsqualität in diesem Quartier zu steigern. Gemeinsam mit Ihnen, liebe Steinbacherinnen und Steinbacher, konnten wir Ziele und Ideen für dieses Projekt entwickeln und in den Entwurf des sogenannten Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) einbauen. Bereits im kommenden Jahr wollen wir mit den ersten Maßnahmen beginnen.
Ein ganz besonderes Highlight in 2021 war für mich persönlich das Steinbach OPEN AIR light. Gemeinsam mit Vereinen, Kirchengemeinden, der Sozialen Stadt, Steinbacher Künstlern, der Feuerwehr, Institutionen und Organisationen konnten wir ein kurzweiliges, unterhaltsames und fröhliches Kultur- und Freizeitangebot mit über 70 Terminen anbieten. Ein toller Auftakt für eine Reihe, die wir im kommenden Jahr fortführen möchten.
Fortführen werden wir auch die Jugendarbeit in unserer Stadt, die wir in 2021 in Kooperation mit dem Caritasverband Hochtaunus mit neuem Leben erwecken konnten. Feste Angebote für Kinder und Jugendliche wurden ins Leben gerufen, Veranstaltungen wie der Fußballcup durchgeführt und zu guter Letzt kann durch Unterstützung der Evangelischen St. Georgsgemeinde jetzt zum Jahresende den Jugendlichen ein Raum zum Treffen, Austauschen und Chillen zur Verfügung gestellt werden. An diesen Erfolg gilt es im neuen Jahr mit Schwung anzuknüpfen.
Trotz der Pandemie gelang es uns, die sechs Interessengemeinschaften des künftigen Gesamtbeirates der Stadt Steinbach (Taunus) zu gründen. Bunt, vielfältig und abwechslungsreich gestalteten sich die Auftaktveranstaltungen. Zahlreiche Ideen, Anregungen und Wünsche wurden gesammelt. Über diese werden wir künftig im Gesamtbeirat beraten. Wir versuchen mit diesem Projekt Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, aktiv in die Gestaltung unserer Stadt einzubeziehen.
Ein Meilenstein für die Entwicklung unserer Stadt ist der Ausbau des Glasfasernetzes, sowohl im Gewerbegebiet „Südlich der Bahnstraße“, als auch in den Wohnquartieren unserer Stadt. Müssen anderenorts kommunale Gesellschaften gegründet oder Unsummen von Steuergeldern in die Hand genommen werden, so gelang es uns durch Innovationsfreude, Schnelligkeit und Kooperationsbereitschaft die Deutsche Telekom als Partner für den Ausbau zu gewinnen. Gemeinsam machen wir damit Steinbach fit für die digitale Zukunft.
Digital wird auch unsere Stadtverwaltung. In Kürze haben Sie die Möglichkeit, Ihre Anliegen online, bequem von zu Hause, an die Stadtverwaltung zu richten. Termine für die Besuche des Bürgerbüros sowie Fotos für Pässe können bereits digital vereinbart, beziehungsweise erstellt werden. Und für all diejenigen, die Ihre Dokumente nicht zu den Öffnungszeiten des Rathauses abholen können, besteht 24/7 die Möglichkeit der Abholung am Ausweisterminal vor dem Rathaus.
Wussten wir schon immer, dass Steinbach und seine Einwohnerinnen und Einwohner smart sind, so haben wir dies nunmehr auch beim Digitalisierungswettbewerb der Mainova AG offiziell bestätigt bekommen. Sensoren in Baumscheiben und entlang des Steinbachs werden Ihnen und uns künftig wertvolle Details zum Thema Klimawandel liefern.
Klimawandel ist ein gutes Stichwort. Denn, wenn auch der diesjährige Sommer eher verregnet war, so ist uns allen doch bewusst, dass sich unser Klima verändert und extreme Wetterereignisse weltweit zunehmen. Wir in Steinbach nehmen diese Aufgabe für uns an und versuchen die Klimaanpassung aktiv zu gestalten. Bäume sind besonders wichtig für unser Mikroklima, für die Speicherung von CO2 sowie für die Verschattung von Straßen und Plätzen. Wir haben in diesem Jahr deutlich über 120 Bäume in Steinbach gepflanzt und auch unser Stadtwald beginnt sich zu regenerieren.
Neben der Pandemie hat uns in diesem Jahr ein weiteres Thema wochenlang medial beschäftigt. Die Bilder der Flutkatastrophen in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sind uns mit Schrecken in Erinnerung. Ob diese Ereignisse in direktem Zusammenhang mit dem Klimawandel stehen, vermag ich nicht zu beurteilen. Uns muss aber klar sein, dass sich solche Ereignisse häufiger wiederholen oder an anderer Stelle eintreten können. Wir beschäftigen uns seitens der Stadtverwaltung mit dieser Thematik intensiv seit Jahren. Wir haben die Bilder vom Ahrtal dennoch zum Anlass genommen, um unsere Maßnahmen und Überlegungen zum Thema Hochwasserschutz zu bündeln und in einem Konzept zum Schutz vor Starkregenereignissen zusammen zu fassen. Von besonderer Bedeutung sind hierbei die Stauung von Wasser aus den Außenbereichen sowie die Schaffung von Flächen, auf denen der Steinbach bewusst und kontrolliert über seine Ufer treten kann. Teil des Konzeptes ist die Renaturierung der Steinbachaue, die wir in 2021 im Bereich der Kleingartenanlage abschließen konnten. Der Bach hat nunmehr an Platz gewonnen und kann sich zudem nicht mehr in sein Bett eingraben. Darüber hinaus sieht das Ergebnis auch noch gut aus.
Mit Blick auf den Sommer und die geschilderten Ereignisse möchte ich die Gelegenheit nutzen, um mich herzlich bei den Kammeradinnen und Kammeraden der Steinbacher Feuerwehr für deren Einsatz im Katastrophengebiet zu bedanken. Neben ihrem unermüdlichen und engagierten Einsatz zum Wohle unserer Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger sind diese auch über die Stadtgrenzen hinaus eine wichtige Stütze und Rückgrat der Gesellschaft.
Liebe Steinbacherinnen und Steinbacher, um mit den Worten der ausgeschiedenen Bundeskanzlerin zu sprechen: Lassen Sie uns unseren Optimismus und unsere Fröhlichkeit im Herzen bewahren. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, Ihren Familien und Liebsten ein fröhliches, gesegnetes und harmonisches Weihnachtsfest 2021 sowie einen guten und ruhigen Start in das neue Jahr. Bleiben Sie umsichtig und gesund. Alles Gute.
Ihr
Steffen Bonk