Planung der Stadt zur Verkehrsberuhigung in der Kronberger Straße

Straßenverkehr und vor allem dessen Beruhigung ist den Steinbachern ein wichtiges Thema und ein zentrales Anliegen der Politik. Nach der Generalsanierung der Eschborner Straße/Bahnstraße in der letzten Dekade, stehen nunmehr die Oberhöchstädter Straße und die Kronberger Straße im Fokus. „Bereits meine Vorgänger haben sich intensiv mit einer Verbesserung des Ist-Zustandes in den beiden Straßen befasst. Unter Stefan Naas entstand die Idee eines sogenannten Minikreisels am Abzweig zur Staufenstraße, Erster Stadtrat Lars Knobloch stellte für dessen Bau bereits Gelder in den Haushalt 2019 ein“, erinnert Bürgermeister Steffen Bonk.

Der Rathauschef und seine Fachverwaltung haben diese Ideen nunmehr aufgegriffen, fortgeführt und konkretisiert: Die Stadt hat eine Vorplanung für ein Gesamtkonzept zur verkehrsberuhigenden Umgestaltung der Kronberger Straße erstellt und wird diese dem Kreis als Straßenbaulastträger – es handelt sich um eine Kreisstraße –zur Abstimmung vorlegen.

In die Planung sind auch zahlreiche Vorschläge der Anwohner, die an Politik und Verwaltung in den letzten  Jahren herangetragen wurden, eingeflossen. Die Abstimmung der Planung mit den zuständigen Behörden, wie zum Beispiel dem Kreis, Hessen Mobil und der Polizei wird erfahrungsgemäß auch einige Zeit in Anspruch nehmen, so dass die Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit erhalten, sich zur Planung zu äußern und sich damit in den Planungsprozess einzubringen.

Kernelemente des Konzeptes sind zum einen punktuelle bauliche Maßnahme, wie der Bau eines Fahrbahnteilers am Ortseingang und der Bau eines sogenannten Minikreisverkehrs an der Einmündung der Staufenstraße sowie die Erneuerung der Fußgängerampel an der Senioren-Wohnanlage und der barrierefreie Ausbau der Bushaltestellen. Zum anderen soll eine Neuaufteilung des vorhandenen Straßenquerschnitts erfolgen, überwiegend durch Fahrbahnmarkierungen.

„So entsteht nun ein Dreiklang, der die Situation für Radfahrer und Fußgänger ebenso verbessert wie die Verkehrsberuhigung durch mehrere Maßnahmen“, erläutert Bonk.

Für den Radverkehr hat der Bürgermeister ein innerörtliches Radverkehrskonzept in Auftrag gegeben, welches von demselben Büro erstellt wird, wie das überörtliche Radverkehrskonzept des Hochtaunuskreises. Diese werden ineinander übergreifen. Die Vorschläge des auf Radverkehrsplanung spezialisierten Büros sind in die Planung der Kronberger Straße eingeflossen.

Ab Höhe der Kirchgasse ist in Richtung Oberhöchstadt ein Schutzstreifen für Radfahrer in Planung, der sich ab dem neuen Minikreisel in Höhe der Staufenstraße bis zum Ortsausgang fortsetzt. Dieser Schutzstreifen wird aufgrund der Topografie stadtauswärts angelegt, um für die bergauf fahrenden Radfahrer ein Angebot zu schaffen. Aufgrund der zur Verfügung stehenden Straßenraumbreite ist stadteinwärts kein solcher durchgehender Radfahrer-Schutzstreifen möglich, zumindest wenn man die Parkplätze dort weitgehend erhalten will. In der Abwägung wird dies seitens der Planer für akzeptabel erachtet, begünstigt doch die Gefällesituation ein Mitrollen der Radfahrer im fließenden Verkehr. Zudem bietet sich auf dieser Seite zumindest abschnittsweise die als verkehrsberuhigter Bereich ausgewiesene Parallelfahrbahn dem Radverkehr als Alternative. Ab der Einmündung der Sodener Straße ist für stadteinwärts fahrende Radfahrer ein Schutzstreifen vorgesehen. Dieser soll es Radfahrern ermöglichen, bei Rückstau an wartenden Fahrzeugen vorbei bis zur Ampel vorzufahren. Dort wird es eine eigene Aufstellfläche für Radfahrer direkt vor der Ampel geben, so dass beim Anfahren Radfahrer Vorrang haben werden.

Stadtauswärts verläuft der Radfahr-Schutzstreifen bis zur Querung des Nikolaiwegs. Hier soll eine Mittelinsel entstehen, die durch eine deutliche Verschwenkung den Verkehr bei der Ortseinfahrt wie auch bei der Ortsausfahrt abbremsen soll. Die Mittelinsel dient gleichzeitig als Querungshilfe für Fußgänger und für Radfahrer, die die Straße queren oder die Fahrbahnseite wechseln, um zu dem ab dort geplanten überörtlichen Geh- und Radweg Richtung Oberhöchstadt zu gelangen.

Der Bau des Radwegs von Steinbach nach Oberhöchstadt genießt beim Kreis hohe Priorität. Um eine zügige Realisierung zu ermöglichen, hat Bürgermeister Bonk dem Kreis angeboten, seitens der Stadt die Planung und die Baudurchführung zu übernehmen, bei Kostentragung durch den Kreis als Straßenbaulastträger. Gemeinsam sollen die Fördermöglichkeiten aus Bundes- und Landesmitteln ausgelotet und ausgeschöpft werden.

Eine weitere bauliche Maßnahme ist der Lückenschluss im Gehweg zwischen Rossertstraße und Nikolaiweg. Für die Fußgänger endet derzeit der Gehweg in Höhe der Rossertstraße. Hier ist eine Baumreihe angedacht, um die Ortseinfahrt auch optisch zu verdeutlichen und attraktiv zu gestalten. Optional bekommen die dortigen Grundstückseigentümer die Möglichkeit von Grundstückszufahrten von der Kronberger Straße aus, um Stellplätze oder Carports auf den eigenen Grundstücken schaffen zu können – ein Beitrag zur Entlastung der Brummermannsiedlung vom Parkdruck.

Die Geschwindigkeitsmessanlage unterhalb der Ortseinfahrt wird selbstverständlich bestehen bleiben. Ziel der Stadt ist es, die Geschwindigkeitsbegrenzungen sowohl innerorts auf der Kronberger Straße (von derzeit 50 km/h) sowie nach dem Ortsschild (von derzeit 100 km/h) auf niedrigere zulässige Geschwindigkeiten herabzusetzen. Da es sich hier um eine Kreisstraße handelt, muss dies mit dem Kreis verhandelt werden.

Wo es die Grundstückszufahrten ermöglichen, sollen im Verlauf der Kronberger Straße die Parkbuchten auf der Fahrbahn wechselseitig eingerichtet werden, um die derzeit verworrenen Parkplatzmarkierungen zu vereinheitlichen und mit diesen Buchten auch weitere Geschwindigkeitsreduzierungen zu erlangen.

In Höhe der Senioren-Wohnanlage soll im Zuge der geplanten Erneuerung der Fußgängerampel und des barrierefreien Ausbaus des Übergangs mit eigenen Warteflächen für die Fußgänger auch ein Bereich geschaffen werden, wo Glas- und Altpapiercontainer ihren Standort finden.

Für verkehrsverbessernde Maßnahmen, insbesondere den Minikreisel, stehen 100.000 Euro aus dem Haushalt 2019 zur Verfügung. Der Magistrat der Stadt Steinbach (Taunus) hat weitere 100.000 Euro in den Haushaltsentwurf 2021 eingestellt. Für den barrierefreien Ausbau der beiden Bushaltestellen in Höhe der Staufenstraße sind ebenfalls Mittel im Haushalt eingestellt und Fördermittel beantragt. Zudem hofft die Stadt auf Fördermittel aus dem Ausbauprogramm Radverkehr vom Land.

„Gerne hätte ich dieses sehr umfangreiche Konzept den Bürgerinnen und Bürgern in einem persönlichen Termin vorgestellt, doch die aktuelle Corona-Lage lässt dies nicht zu. Den Plan zum Ausbau haben wir daher auf unsere städtische Homepage unter www.stadt-steinbach.de » Leben & Wohnen » Bauen & Wohnen » Verkehrsplanung gestellt. Ich bitte Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger, um Ihre Anregungen und natürlich auch um Ihre möglichen Bedenken“, so Bürgermeister Bonk.

Die Bürgerinnen und Bürger können sich mit Ihrer Meinung per E-Mail an bauamt@stadt-steinbach.de wenden.