Stadt wurde in Landesförderprogramm „Lebendige Zentren“ aufgenommen
Steinbach (Taunus) wurde dieser Tage in das Landesförderprogramm „Lebendige Zentren“ aufgenommen. „Ein besonderer Tag für Steinbach! Zehn Millionen Euro Investitionen in den kommenden zehn Jahren für unsere Stadt. Das ist eine riesen Herausforderung und eine riesen Chance für Steinbach“ erklärt Bürgermeister Steffen Bonk.
Das Städtebauförderprogramm, für das sich Steinbach Mitte des Jahres beworben hatte, umfasst unterschiedliche Handlungsfelder. Ein zentrales Handlungsfeld ist beispielsweise der Erhalt gefährdeter historischer Bausubstanz. Hierbei können auch Private bei der Sanierung ihrer Gebäude unterstützt werden. Beispielhaft sind in der Kirchgasse zwei Hofreiten, die ertüchtigt werden könnten. Möglich wäre eine korrekte Rekonstruktion der Gebäude, aber auch eine Nachverdichtung wäre denkbar, solang der Charakter der Ortsmitte erhalten bleibt.
Die historische Ortsmitte rund um den Freien Platz und die Kirchgasse bieten genügend Potenzial und werden eines der Kernprojekte im öffentlichen Bereich sein. Hier besteht beispielsweise die Möglichkeit zur Schaffung eines Kultur- und Heimathofes oder des barrierefreien Ausbaus des Backhauses „Die Idee des Kultur- und Heimathofes ist bei meinem Vorgänger Dr. Stefan Naas entstanden. Eine Idee, die ich hundertprozentig unterstütze“, so Bonk. Zudem versetzt das Förderprogramm die Stadt in die Lage zur Erneuerung von Straßen und Plätzen in der historischen Ortsmitte. Hier ist beispielhaft die Schwanengasse zu nennen.
Ein weiteres zentrales Thema ist das Thema Klimaschutz, Ökologie und Naherholung. Zum einen ist hier die blaue Infrastruktur von besonderer Bedeutung, die sich um das Thema Wasser dreht und damit den Steinbach mit der traditionellen Bütt anspricht. Zum anderen geht es um die grüne Infrastruktur, wo Grünflächen und Freiflächen eine besondere Rolle spielen. Zum Beispiel könnte ein Kernprojekt die Aufwertung des Bereichs "Am Alten See" sein. Die Anlage soll zum Verweilen einladen. Für die Zukunft soll hier auch eine direkte Verbindung zwischen dem historischen Ortskern und dem Steinbacher Norden geschaffen werden, der mit einem Fußweg zwischen der Grünanlage „Am Alten See“ und dem Freien Platz geschaffen werden könnte.
Einen städtebaulichen Mangel sieht die Stadt in der Situation des städtischen Parkdecks. Hier gilt es neue Konzepte zu entwickeln, das Parken gegebenenfalls neu zu ordnen und den ganzen Bereich in den Fokus zu nehmen. Das Parkdeck ist im Laufe der Jahre marode geworden und weißt erhebliche Mängel auf.
Bürgermeister Bonk bezeichnet das Städtebauförderprogramm "Lebendige Zentren" als die Fortführung des Programms Soziale Stadt in die historische Mitte Steinbachs. Auch beim neuen Programm werden die Bürgerinnen und Bürger, der Heimat- und Geschichtsverein, der Vereinsring und der Gewerbeverein in die Gestaltung aktiv mit einbezogen, verspricht der Rathauschef.
Bevor es an Umsetzungen gehen kann, muss die Steinbacher Politik nun ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) für das Fördergebiet, das sich von der Oberhöchstädter Straße bis zur Altkönigstraße sowie von der Straße „Am Alten See“ bis südlich der Bahnstraße erstreckt, erstellen.
Das ISEK soll bereits mit Bürgerbeteiligung erstellt werden und könnte Ende 2021 vom Parlament verabschiedet werden. Damit würde der Fahrplan für das weitere Vorgehen stehen.
Wie bereits bei der Sozialen Stadt wird die Stadt für die Umsetzung des Gesamtprojekts nach Kooperationspartnern suchen, die sowohl der Stadt, als auch den Bürgern beim Fördermittelmanagement unterstützen und in Bau- und Denkmalschutzfragen fachlich beraten.
Noch vor Verabschiedung des ISEK soll eine erste Maßnahme angegangen werden. Mit dem Einsturz der alten Scheune und dem darauf gefolgten Abriss, wurde die alte Kirchenmauer freigelegt, die nun laut Bonk schnellstmöglich saniert werden soll. Hierfür und für die Erstellung des ISEKs stehen im nächsten Jahr Fördermittel in Höhe von 130.000 Euro zu Verfügung.
Das Förderprogramm bietet die Chance, das Heimatgefühl der Steinbacherinnen und Steinbacher zu stärken und auch den Blick von außen auf die Stadt zu stärken. „Als älteste Siedlung im Vordertaunus mit einer urkundlichen Erwähnung von 789 ist Steinbach ein Schmuckstück, was es hervorzuheben gilt“, so der Rathauschef.