Stadt soll Mehrheit an Steinbacher Wasserversorgung übernehmen
Seit etwas mehr als zwei Jahren der Verhandlungen und politischen Diskussionen ist die Zukunft der Wasserversorgung Steinbach GmbH auf den Weg gebracht. Nach den Vorstellungen des Steinbacher Magistrats und der Stadtwerke Oberursel soll die Stadt Steinbach (Taunus) rückwirkend zum 1. Juli 2019 51,1 % der Gesellschaftsanteile übernehmen. Die restlichen 48,9 % verbleiben bei den Stadtwerken Oberursel, einer Tochter der Stadt Oberursel (Taunus).
Steinbachs Erster Stadtrat Lars Knobloch brachte eine entsprechende Vorlage in die Stadtverordnetenversammlung am Montag, 17. Juli 2019 zur Beschlussfassung ein. Die politischen Gremien in beiden Städten werden nun über die Sommerpause beraten.
Nachdem zunächst der komplette Rückkauf des Steinbacher Wassernetzes und eine Neuausschreibung der Betriebsführung im Raum Stand haben die beiden Vertragspartner sich in konstruktiven Gesprächen nun auf einen andere Lösung verständigt. Für uns war es wichtig das Heft des Handelns wieder in unsere Hände zu bekommen, gleichzeitig wollten wir am Ende aber nicht die Stadtwerke Oberursel als Partner verlieren. „Wir waren mit den Leistungen der Stadtwerke Oberursel in den vergangenen 20 Jahren sehr zufrieden“, betont Erster Stadtrat Lars Knobloch in diesem Zusammenhang. Auch Jürgen Funke, der Geschäftsführer der Stadtwerke Oberursel, zeigt sich sehr erfreut über das Ergebnis.
Neben den 51,1 %, die Steinbach 918.000 Euro kosten sollen, erhält die Stadt künftig 40.000 Euro pro Jahr als Konzessionsabgabe. Zusätzlich ist Steinbach an dem jährlichen Gewinn der Gesellschaft anteilsmäßig beteiligt. Dieser lag – in Abhängigkeit des jeweiligen Unterhaltungsaufwandes - zwischen 100.000 und 200.000 Euro pro Jahr. Aber nicht nur die Stadt, sondern auch die Bürger sollen von dem neuen Geschäftsmodell profitieren. Zum 1. Januar 2020 soll der Preis pro Kubikmeter von derzeit 2,71 Euro netto auf 2,61 Euro netto sinken.
Die Gesellschaft, die künftig ihren Sitz in Steinbach haben soll, wird von einem achtköpfigen Aufsichtsrat kontrolliert, dessen Vorsitz beim Steinbacher Bürgermeister liegt.
Das Steinbacher Wassernetz ist rund 47 Kilometer lang und verfügt über 1.714 Hausanschlüsse. Jährlich verbrauchen die Steinbacher etwa 500.000 Kubikmeter des frischen Nass.